Heidelpay will mit neuem Namen die Welt erobern
Aus Heidelpay wird Unzer. Mit dem neuen Namen und einem Großinvestor an der Seite will der Zahlungsdienstleister zu einem der Top-Anbieter in Europa aufsteigen. Aber von vorne: 2019 stieg der Finanzinvestor KKR mehrheitlich in das Unternehmen mit ein. Dafür hat KKR 600 Millionen Euro hingelegt.
Kurz nach der Wirecard-Pleite hat Unzer, damals noch Heidelpay, zudem 70 Wirecard-Mitarbeiter abgeworben, darunter – Vertriebler, Produktmanager und Entwickler. Das Ziel ist klar definiert: „Wir wollen zu einem der drei großen Anbieter in Europa werden“, erklärt Heidelpay Gründer Mirko Hüllemann im Podcast „Die Stunde Null“, und fügt hinzu: „Mit Hilfe von KKR wollen wir nun die Welt erobern.“
Heidelpay wuchs langsam, aber effizient
Erste Teilerfolge konnte das neue Unzer bereits feiern. Mithilfe der übernommenen Wirecard-Mitarbeiter darf sich Hüllemann bereits über rund 20 ehemalige Wirecard-Kunden freuen. „Für uns war das wie ein Shortcut, wir mussten nichts für Headhunter bezahlen, wir gewinnen dadurch ein Jahr“, sagte Hüllemann. Mit den 70 neuen ehemaligen Wirecard-Mitarbeitern beschäftigt Unzer nun 600 Männer und Frauen.
Heidelpay stand bisher im Schatten von Wirecard. 2003 wurde das Unternehmen gegründet und war als Anbieter von Zahlungsdiensten für kleine und mittlere E-Commerce-Firmen zuständig. „Zehn Jahre lange sind wir ganz ruhig gewachsen, wir haben solide unser Geschäft gemacht, wie ein Handwerksbetrieb“, so Hüllemann. Die Kunden kamen vor allem aus Deutschland, „kein Gambling, kein Gaming, keine Pornoseiten“, sagte Hüllemann. „Ich konnte immer meiner Oma erklären, was wir da machen.“
2017 konnte Heidelpay erstmals seinen Umsatz vervielfachen. Grund war der Einstieg des Finanzinvestors Anacap. Einen weiteren Schub gab es mit der KKR-Beteiligung. 2020 peilt Unzer einen Umsatz von über 100 Millionen Euro an. Laut eigenen Angaben wickelte der Zahlungsdienstleister 2019 für rund 30.000 Händler rund 7 Milliarden Euro Transaktionsvolumen ab.