Übernahme von Pagantis
Bekommt der schwedische Payment-Anbieter Klarna bald Konkurrenz aus Australien? In der Branche häufen sich die Anzeichen für eine Europa-Expansion von AfterPay. So kauften die Australier Ende August das spanische Payment Start-Up Pagantis für 50 Millionen Euro und verfügen jetzt über eine Payment-Lizenz. „Durch die Übernahme von Pagantis erhalten wir die erforderlichen behördlichen Lizenzen, Ressourcen und Infrastrukturen, um die Einführung von AfterPay in wichtigen Ländern Südeuropas und darüber hinaus zu beschleunigen“, freute sich AfterPay-CEO und Gründer Anthony Eisen über den Schritt. Pagantis ist in Spanien, Frankreich und Italien aktiv. Auf Anfrage des Online-Magazins FinanceForward teilte eine AfterPay-Sprecherin mit, man wolle das Geschäft künftig in allen EU-Ländern anbieten, warte aber noch auf die Genehmigung der spanischen Zentralbank.
Britische Tochter Clearpay
Auf dem europäischen Festland will AfterPay offenbar mit seiner britischen Tochter Clearpay auftreten. Man freue sich über die Möglichkeit, den Clearpay-Zahlungsservice in Zukunft auf den europäischen Märkten anbieten zu können, ergänzte die Sprecherin. Wird AfterPay also bald auch in Deutschland aktiv? Die Website des Unternehmens ist jedenfalls schon auf Deutsch verfügbar. AfterPay setzt auf das „Buy now, pay later“-Geschäftsmodell, bei dem Kunden ihre Käufe in Raten zurückzahlen können. Das australische Fintech ist in Großbritannien, Kanada, den USA und Singapur aktiv.
Chinesischer Fintech Gigant Tencent an Afterpay beteiligt
Der chinesische Gaming und Social Media Anbieter Tencent sicherte sich Mitte 2020 für rund 250 Millionen Dollar fünf Prozent am australischen Payment-Dienstleister Afterpay – eine Win-Win-Situation für beide Fintechs. Während die Australier nun schneller nach China expandieren können, erhalten die Chinesen Zugriff auf einen aufstrebeneden und expandierenden Payment-Dienstleister. Bisher hat Afterpay rund sieben Millionen Kunden in Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Der Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 betrug 136,7 Millionen Dollar (Vorjahreszeitraum: 66,4 Millionen Dollar).