Die Deutsche Bank hat weitreichende Maßnahmen beschlossen, um Kosten zu senken und insgesamt profitabler zu werden. Dazu gehört unter anderem der Abbau von Stellen und die Schließung von Filialen. Das betrifft auch 100 Zweigstellen der Postbank-Tochter.
Filialnetz wird ausgedünnt
Die Deutsche Bank hat der Zusammenlegung von Filialen mit der Tochtergesellschaft Postbank eine Absage erteilt. Man halte an der Zwei-Marken-Strategie fest, erklärte Vizechef Karl von Rohr vor kurzem in einem Interview mit der „Welt“. Die beiden Marken seien sehr unterschiedlich positioniert und das soll laut Rohr auch so bleiben. Allerdings könne man sich gut vorstellen, dass Kunden beider Institute künftig an jedem Schalter ihre alltäglichen Finanzgeschäfte erledigen könnten – sobald das technisch machbar sei.
Diese Ankündigung klingt gut und hört sich nach einem flexibleren Service für die Kunden der Deutschen Bank und der Postbank an. Die Kooperation der Filialen ist aber nur ein Element im Maßnahmenplan der Deutschen Bank, ein weiterer großer Bestandteil der Strategie sind Filialschließungen. 100 Filialen der Deutschen Bank werden sukzessive geschlossen, hinzu kommen jeweils 50 Standorte der Postbank in den nächsten zwei Jahren. Bis Ende 2022 werde das Filialnetz der Deutschen Bank also um 200 Zweigstellen schrumpfen, wie von Rohr gegenüber der Welt deutlich machte.
Kosten senken durch Stellenabbau und Filialschließungen
Im Rahmen der bereits 2019 beschlossenen Strategie arbeitet die Großbank daran, Kosten zu senken, sich von Bereichen zu trennen, die unrentabel sind und so insgesamt profitabler zu werden. Die Coronakrise hat diesen Umstrukturierungsprozess noch stärker in den Fokus gerückt. So hat man sich bei der Deutschen Bank vorgenommen, in den nächsten zwei Jahren 18.000 Stellen abzubauen. 37 Prozent der Stellen in der Privatkundenzentrale in Frankfurt und Bonn werden gestrichen, zudem wird der Bereich Postbank Systems an Tata verkauft, was eine weitere Reduzierung um rund 1.500 Arbeitsplätze bedeutet. Neben den Kooperationen von Deutsche-Bank- und Postbank-Filialen sei noch eine andere Möglichkeit denkbar: Einige der geschlossenen Filialen könnten auch durch reine Beratungsstandorte ersetzt werden, die nicht so zentrale Lage haben müssten, teilte Vizechef von Rohr mit.