wajve: Finanzbildung & Banking für die Generation Z

Bastian Krautwald, Co-Gründer von wajve im Interview

Es gibt zahlreiche Zielgruppen, die junge FinTechs und Neobanken mit ihren Banking- & Finanz-Produkten ansprechen wollen. Zu den begehrtesten Kunden gehören junge Menschen. Exakt an diese Zielgruppe, also die 18- bis 25-Jährigen, wendet sich das Unternehmen wajve. Mit einer App möchten die Gründer Bastian Krautwald und David Meyer, die bereits mit ihrem ersten Startup DeineStudienfinanzierung für Furore gesorgt und es bis in die Höhle der Löwen geschafft haben, der Generation Z Finanzwissen vermitteln und sie in Bank-Angelegenheiten unterstützen. Wir haben mit dem Co-Gründer Bastian Krautwald gesprochen und gefragt, was das Kernprodukt von wajve sein wird und wie das Startup etablierten Neobanken Paroli bieten möchte.

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24.06.2021

Bastian Krautwald, Co-Gründer von wajve. - Quelle: wajve

Herr Krautwald, es heißt bei wajve werde „Banking, Beratung und Bildung in einer App gebündelt“. Was genau ist wajve? Eine Finanz-App oder eine Banking-App?

wajve ist eine Finanz-App mit dem Ziel der GenZ exzellente finanzielle Aktionen in wenigen Sekunden zu ermöglichen. Wir sehen uns nicht als reines Banking Tool, sondern als starken Finanzpartner für die junge Generation. Unser Schwerpunkt liegt daher neben dem reinen Banking vor allem auf der Finanzbildung.

wajve hat die Generation Z im Fokus. Das sind die Jahrgänge von 1997 bis 2010. Einige Challenger-Banken kämpfen um die gleiche Klientel, sprich die jungen, internetaffinen Menschen. Die Apps bereits etablierter Neobanken wie Vivid oder bunq sind technisch hervorragend gemacht und vollgespickt mit vielen nützlichen Features. Wie will wajve den Vorsprung dieser Player aufholen? Was hat wajve, was die bisherigen Top-Banking-Apps nicht haben? Was ist das Alleinstellungsmerkmal von wajve?

wajve ist zwar eine neu-gestartete Finanz-App, letztlich jedoch aus einer deutlichen Nachfrage heraus entstanden:

Mit unserem ersten Fintech, deineStudienfinanzierung haben wir nicht nur einen Zugang zu der jungen Zielgruppe aufgebaut, sondern wirklich gelernt, sie und ihre finanziellen Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen.

Ich bin selbst Teil dieser Zielgruppe, es fällt mir folglich leicht, vom Kunden aus zu denken und ich weiß, unsere Zielgruppe hat andere Vorstellungen und Erwartungen an eine Finanz-App als beispielsweise die Generation Y.

Eine Fülle an Funktionen wie bei den von Ihnen genannten Super-Apps schärft nicht unbedingt eine Alleinstellung. Deshalb orientieren wir uns nicht an diesen Apps sondern versuchen viel mehr einen wesentlich spezifischeren Bedarf dafür aber weitaus umfangreicher zu bedienen. Wie das konkret aussehen wird, darüber können wir dann sehr gerne noch einmal in wenigen Monaten sprechen - ich freu mich drauf.

Herr Krautwald Sie haben vor einigen Monaten im FFWD-Podcast gesagt, dass bei deineStudienfinanzierung das Studenten-Bankkonto nach Finanzierung und Bafög zu den meistgeklickten Produkten gehörte. Bildet diese Feststellung die Basis für die Gründung von wajve? Wird in Zukunft ein Bankkonto für junge Leute und Studenten das Kernprodukt von wajve sein?

Grundsätzlich stimme ich da zu. Diese Erkenntnis hat uns sicherlich aufgezeigt, dass wir über den ersten Schritt hinaus ein sehr guter Begleiter für die junge Generation auch bei alltäglichen Finanzfragen sein können und daran knüpfen wir mit wajve nun an. Und ja, dabei wird auch das Bankkonto aller Voraussicht nach eine relevante Rolle spielen.

Herr Krautwald nach Ihrem Erfolg mit deineStudienfinanzierung und der maßgeschneiderten Ansprache der Generation Z gelten Sie in der Startup-Branche als Experte für Youth-Marketing. Was unterscheidet Ihrer Ansicht nach die Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2010) von der Generation Y, also den Millennials (Jahrgänge 1981 – 1996)? Was sind Ihrer Meinung nach beim Marketing die „dos and don'ts“ hinsichtlich der Ansprache junger Menschen?

Zunächst ist die Generation Z eine unglaublich spannende und beispiellose Generation. Wir haben es hier nicht nur mit einer anderen Altersstruktur zu tun, sondern mit einer ganz anderen Denkweise. Die Gen Z nimmt knapp 10 % der deutschen Bevölkerung ein und wird in über einem Jahrzehnt weltweit über ein Drittel der Konsument*innen ausmachen.

Die Gen Z und Gen Y unterscheiden sich deutlich in ihren Sehnsüchten: Während die Gen Y nach Freiheit, Flexibilität und Selbstverwirklichung strebt, sehnt sich die Gen Z nach Stabilität, Sicherheit und Selbst(er)findung.

Gleichzeitig ist es dieser Generation sehr wichtig, sich eine öffentliche Identität aufzubauen und öffentlich präsent zu sein. Das spiegelt sich in der großen Nachfragen nach Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok, Snapchat und Co wieder - 89 % der 16- bis 24-Jährigen sind auf sozialen Netzwerken zu finden. McKinsey vereint dieses etwas gegensätzlichen Streben unter dem Begriff “Identity nomads“.

Wie übersetzt man dieses Streben nun in die richtige Marketingkommunikation?

Die GenZ erreicht man vor allem über Social Media- und Word-of-Mouth-Marketing. Dabei stellt die GenZ sehr hohe Ansprüche an das Marketing: Schnell, kompromisslos und authentisch soll es sein. Sie wollen, dass Marketing sich zu gesellschaftlichen Themen positionieren und entsprechend handeln.

Do’s: gendergerechte Ansprache, 1:1 Kommunikation, Transparenz, Authentizität
Don’ts: Glauben, dass es digitale Quickwins gibt. Die Generation versteht besser als jede andere, was digital passiert.

wajve will sich auch im Bereich der Finanzbildung engagieren und künftigen Kunden einen umfangreichen Informationsservice anbieten. Auf der wajve-Website steht entsprechend: „Durch die Kombination von umfangreichen Banking Services sowie Tipps im richtigen Moment bekommt die neue Generation einen smarten Begleiter auf ihr Handy.“ Bislang stehen im informativen Service-Bereich der Website ein paar – recht kurz gefasste – Ratgeber-Artikel. Wird es noch einen anderen Beratungsservice geben? Wie möchte wajve in Zukunft die Finanzbildung in Deutschland revolutionieren?

Um es auf den Punkt zu bringen: Mit kurzweiligen Beiträgen im nativen Format wie es die Generation bereits kennt und sich Tag für Tag bereits informiert. Mit unserem Format “The Surfer” versuchen wir bereits aktuelle Themen aufzubrechen und ein besseres Gefühl für Zusammenhänge zu geben - in 2-4 Minuten Lesezeit.

Bislang können sich Nutzer bei wajve lediglich voranmelden. Wann darf man mit dem vollumfänglichen Banking-Produkt-Angebot rechnen?

Wir werden noch in diesem Jahr den ersten Kunden Zugang gewähren, die dann auch bereits ein umfangreiches Banking-Angebot erhalten. Öffentlich wird das Produkt nach aktueller Erfahrung innerhalb der nächsten 12 Monate verfügbar sein.

Was sind die Ziele für 2021? Wie viele Kunden möchte wajve am Ende des Jahres in Deutschland haben?

Unser Ziel für 2021 ist es, unserer Kundengruppe bereits mit dem MVP so einen großen Mehrwert im Alltag zu liefern, wie es uns mit deineStudienfinanzierung gelungen ist.

Herr Krautwald, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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