TAN Verfahren 2022: Welche werden abgeschafft? Welche gibt es noch?

Sichere Tan-Verfahren 2022: So funktionieren Überweisungen beim Online Banking

Wer seine Bankgeschäfte online beziehungsweise mobil via Laptop, Smartphone oder Tablet erledigt, benötigt für jede Überweisung und für jeden Dauerauftrag eine Transaktionsnummer – die sogenannte TAN. Welche TAN-Verfahren es gibt und wie sie funktionieren, erfahren Sie hier.

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DIE TRANSAKTIONSNUMMER BEIM MOBILE UND ONLINE BANKING

Beim Online und mobile Banking ist das TAN-Verfahren neben der Benutzerkennung und Passwort-Vergabe die am weitesten verbreitete Sicherheitsmaßnahme. Da das Online und mobile Banking stets auch Angriffen von Kriminellen ausgesetzt ist, ist die Wahl eines sicheren Verfahrens äußerst wichtig. - Quelle: Shutterstock.com

Mit dem Mobile Banking kann man Bankgeschäfte im Internet tätigen – und das immer und überall. Für jeden Auftrag benötigt man eine sogenannte Transaktionsnummer (TAN), womit man beispielsweise Überweisungen oder Daueraufträge freigibt. Jede TAN gilt aus Sicherheitsgründen immer nur einmal. Man benötigt also für jeden Auftrag eine neue Nummer. Es gibt verschiedene Wege, an diese TAN heranzukommen. Neben den klassischen Varianten wie chipTAN oder smsTAN gibt es auch das pushTAN-Verfahren, die Photo-TAN und die QR-TAN.

DIE SMS TAN WIRD ABGESCHAFFT

SmsTAN wird auch mobileTAN genannt. Bei diesem Verfahren wird die TAN per SMS auf das Smartphone des Bankkunden geschickt. Um smsTAN nutzen zu können, braucht der Kunde ein Smartphone und muss die eigene Rufnummer bei der Bank hinterlegen. Tätigt der Nutzer nun eine Überweisung, gibt er wie gewohnt die geforderten Daten in die Maske ein. Danach bekommt er eine TAN per SMS zugeschickt, die nur für wenige Minuten gilt. Diese Nummer gibt man in das für die TAN vorgesehene Feld ein und bestätigt diese. Somit hat man die Transaktion abgeschlossen.

2022 kommt eine Veränderung auf die Bankkunden in Deutschland zu: Sowohl die Sparkassen als auch die Volks- und Raiffeisenbanken schaffen die smsTan ab. Das betrifft rund 2,4 Millionen Kunden. Die smsTan kostet bei jeder Nutzung einige Cent und gilt nicht mehr als besonders sicher. Denn smsTANS lassen sich theoretisch durch Dritte abfangen. Außerdem besteht bei einem Diebstahl des Smartphones die Gefahr, dass das TAN-Verfahren in dieser alten Variante missbraucht werden kann. Im Rahmen der PSD2-Einführung und der Verpflichtung zur Zwei-Faktor-Authentifizierung wurde das SMS-Verfahren daher als nicht mehr zeitgemäß eingestuft.

Die Deutsche Bank bietet die smsTAN noch auf Wunsch an, ihre Tochter Postbank hat diesen Service bereits 2019 aufs Abstellgleis geschoben. Bei der Commerzbank arbeiten Neukunden schon seit Jahren mit der Photo-TAN, lediglich einige Altkunden können noch die SMS-Lösung nutzen. Bei den meisten kleineren Banken ist die smsTAN bereits aus dem Angebot verschwunden. Fintechs und Neobanken setzen von vornherein auf eine mobile Banking App für ihre Services.

CHIP-TAN

Beim Chip-TAN-Verfahren (bei einigen Banken auch SmartTAN genannt) generiert der Nutzer seine Nummern selbst. Mithilfe eines TAN-Generators und der Bankkarte erzeugen Kunden ihre TAN. Um das Verfahren zu nutzen, benötigt man ein für das Online Banking freigeschaltetes Bankkonto und den dazugehörigen TAN-Generator, den man über die jeweilige Bank bekommt. Zudem muss sich der Kunde online oder in einer Bank-Filiale für das Chip-TAN-Verfahren freischalten lassen.                                               

Der große Vorteil dieses Verfahrens ist auch sogleich sein Nachteil. Der Nutzer muss nämlich immer zwei Geräte bei sich haben. Wer regelmäßig von unterwegs aus seine Bankgeschäfte erledigt, braucht also neben Smartphone oder Tablet auch den TAN-Generator. Gleichzeitig macht aber eben jener Umstand – das Mitführen von zwei getrennten Geräten – das Verfahren so sicher.

PUSHTAN

Beim pushTAN-Verfahren erhält der Bankkunde die TAN über eine spezielle App der eigenen Bank. Bei einer Überweisung wickelt man diese wie gewohnt ab. Sind alle Daten eingegeben und die Überweisung abgeschickt, wechselt man zur pushTAN-App. Dort gibt man das Passwort ein und prüft die angezeigten Auftragsdaten. Anschließend erhält man von der App eine TAN, die nur für diesen einen Auftrag gültig ist. Die TAN trägt man in das Online-Banking-Formular ein. Bei der Nutzung einer Banking-App kann die TAN auch automatisch in den Überweisungsträger übernommen werden. Anschließend kann man die Überweisung freigeben.

Der Vorteil: Man kann so von einem einzigen Gerät aus – wie Smartphone oder Tablet – sicher Online-Banking-Geschäfte durchführen und eine TAN anfordern. Es wird also kein zusätzliches Gerät benötigt. Dank Passwortschutz und kryptografische Schlüssel gilt das pushTAN-Verfahren als sicher.

PHOTOTAN

Bei der PhotoTAN wird auf dem Gerät, wo man die Überweisung tätigt (zum Beispiel Laptop oder Tablet), eine Grafik angezeigt, die mit einem entsprechenden Lesegerät (Smartphone plus entsprechender PhotoTAN-App) eine TAN generiert. Für das Verfahren muss sich der Kunde vorher bei seiner Bank registrieren. PhotoTAN gilt als sehr sicher, da zwei unterschiedliche Geräte zum Einsatz kommen.

QR-TAN

Bei der QR-TAN erscheint nach dem Eingeben der Daten bei einer Überweisung ein QR-Code. Mithilfe dieses schwarzweißen Musters wird über die Handykamera die passende TAN für die Überweisung generiert. Das Verfahren gilt als sehr sicher, ist aber noch nicht sehr verbreitet.

HBCI-METHODE

Das HBCI-Verfahren verzichtet komplett auf TANs, funktioniert aber nur für Bankgeschäfte am Computer/Laptop und mit einem 50 Euro teuren Lesegerät. Die personalisierte Chip-Karte (mit einer elektronischen Signatur versehen), das Lesegerät sowie eine zusätzliche PIN-Eingabe machen das alles sehr sicher, aber auch unkomfortabel und unflexibel.

BESTSIGN

BestSign ist das hauseigene Sicherheitsverfahren der Postbank. Die BestSign-Lösung kommt ganz ohne TAN aus und arbeitet stattdessen mit einer digitalen Signatur. Wie bei der App- oder PushTAN ist eine App erforderlich, in der jede Banktransaktion manuell bestätigt werden muss. Alternativ zur App lässt sich BestSign auch mit speziellen Zusatzgeräten nutzen (ab 30 Euro von Seal One).

BYE BYE PAPIER-TAN

Die Papier-TAN gilt als ältestes TAN-Verfahren. Bankkunden bekamen dabei eine Liste aus Papier zugeschickt, auf der mehrere TAN-Nummern vermerkt waren und die nach und nach abgestrichen wurden. Die Europäische Union fand diese Praxis aber zu unsicher. Daher wurde die Papier-TAN zum September 2019 abgeschafft.

SICHER ONLINE ÜBERWEISEN

  • Die verschiedenen TAN-Verfahren können nur das höchste Maß an Sicherheit bieten, wenn der Nutzer ebenfalls auf einige Dinge achtet:
  • Die für Online Banking genutzten Geräte sollten gut gegen Dritte abgesichert sein. Das heißt: Smartphone, Tablet oder Laptop mit Passwort oder PIN sperren und das Betriebssystem aktuell halten.
  • Immer einen guten Virenscanner nutzen. Andernfalls könnten sich Banken bei der Schadenserstattung querstellen, wenn Kriminelle mit einem Trojaner oder einer Phishing-Mail Daten ausspähen und das Konto leerräumen.
  • Apps, die man auf Smartphone oder Tablet nutzt, sollten immer aus aktuellen und offiziellen Quellen kommen. Sprich: Immer aus offiziellen Stores wie dem Google Play Store oder Apple App Store herunterladen. Banking Apps am besten direkt über die Bankseiten downloaden.
  • Bankgeschäfte nie im öffentlichen WLAN erledigen. Dort ist es für Betrüger und Kriminelle ein Leichtes, sich ebenfalls einzuloggen und auf sensible Daten zuzugreifen.
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