Das Prinzip des kleinen Sparens
Kurz vor dem Deutschlandstart steht die Spar-App Peaks, die investieren so einfach wie möglich machen will.
Was in den USA Trend ist, tritt auch in Europa eine Erfolgswelle los – aber nicht immer. Jüngstes Beispiel ist ein Konzept, das in den USA großen Erfolg hat, während es auf dem europäischen Festland bisher wenig Beachtung gefunden hat.
Das US-amerikanische Startup Acorns konnte mit seiner App, über die kleine Geldbeträge auf spielerische Weise angelegt werden können, einen Wert von mehr als 800 Millionen US-Dollar erreichen. Nun drängt das europäische Pendant auf den Markt der jungen Sparer und Geldanleger. Das niederländische Startup Peaks ist kurz davor nach Deutschland zu expandieren.
Peaks setzt auf das Lockmittel Geld
Quelle: Peaks
Damit die Spar-App auch richtig zündet und nicht auf Sparflamme vor sich hinzüngelt, rührt das niederländische Startup kräftig die Werbetrommel und lockt mit Marketing-Coups wie Guthaben oder Werbeboni. So erhalten Kunden bis zu 250 Euro, wenn sie Peaks weiterempfehlen. Nach fünf Wochen stünden so bereits um die 50.000 Kunden auf der Warteliste, sagt Gründer Tom Arends im Gespräch mit Finance Forward.
Wer Peaks nutzt, kann bei jeder Überweisung einen kleinen Geldbetrag zurücklegen. Wird beispielsweise bei Starbucks ein Kaffee für 3,50 Euro gekauft, kann man über Peaks aufrunden und so 50 Cent anlegen lassen. Zudem gibt es die Möglichkeit, einen monatlichen Festbetrag in sogenannte Exchange-Traded Funds (ETFs) anlegen zu lassen. Die Gebühr beträgt dabei einen Euro pro Monat. Sind 2.500 Euro angespart, liegt die Gebühr bei 0,5 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Heißt konkret: Wer nur kleine Beträge anlegt, muss mit Gebühren rechnen, die den Wertzuwachs übersteigen. Es lohnt sich schlicht nicht.
Die Deutschen sind keine einfache Kundschaft
Quelle: Peaks
In den Niederlanden hat das Startup bereits Erfolg. Über 200.000 Nutzer haben Peaks dort mittlerweile heruntergeladen. Finanziert hat das Startup bisher die niederländische Rabobank, die Peaks kurz nach dem Start mehrheitlich kaufte.
Nun also die Expansion nach Deutschland, das kein einfacher Markt für solch ein Vorhaben ist. Ähnliche Konzepte wie Savedroid oder Clinc scheiterten mehr oder weniger. Zusätzlich muss Peaks noch Probleme mit den deutschen Bankpartnern klären. Im Zuge der neuen Zahlungsdienstrichtlinie PSD II gibt es immer noch Schwierigkeiten, wenn Peaks auf die Schnittstellen der Banken zurückgreifen will. Solange das nicht behoben ist, funktioniert das Prinzip hinter Peaks erst gar nicht. Denn Nutzer müssen ihr Konto mit Peaks verknüpfen, damit die aufgerundeten Beträge abgebucht werden können. Tom Arends gibt sich jedoch zuversichtlich, dass in wenigen Wochen alle Probleme gelöst sein werden.