Save Now, Pay Later: Gegenbewegung zum Später-Bezahlen-Trend
Was hat es mit der neuen Bezahlmethode “Save Now, Pay Later” auf sich? SNPL, wie die neue Option abgekürzt heißt, hat sich als Gegenbewegung zum Payment-Trend “Buy Now, Pay Later” (BNPL) entwickelt. Die Später-Bezahlen-Methode war zuletzt heftig in die Kritik geraten. BNPL verleite die Nutzer dazu, mehr Geld auszugeben, als sie sich leisten könnten und sei somit eine Schuldenfalle – gerade für junge Verbraucher. Obwohl sich diese Vorwürfe bislang nicht mit Statistiken belegen lassen, werfen sie doch einen Schatten auf das Image von BNPL-Anbieter wie Klarna oder Afterpay. Die neue Bezahlmethode “Save Now, Pay Later” will dem Trend zum schnellen Kleinkredit etwas entgegensetzen: Bei SNPL spart der Kunde die Kaufsumme im Voraus an, um sich ein Produkt dann zu kaufen, wenn der Betrag erreicht ist.
Der Anreiz für Verbraucher, SNPL zu nutzen besteht in einem Rabatt, den der Kunde beim Kauf des Produktes erhält. Der Käufer bekommt den Artikel also zu einem besseren Preis, als wenn er ihn über eine andere Bezahlmethode kaufen würde.
Diese Spar-Varianten gibt es bei SNPL
Wie genau funktioniert nun Save Now, Buy Later? Die neue Bezahlmethode gibt es in verschiedenen Varianten:
- Variante A: Sie nutzen eine eingebettete Sparfunktion auf der Website des Händlers, d. h. Sie können das Produkt auswählen, an dem Sie interessiert sind und eröffnen ein gebührenfreies digitales Sparkonto. Sie sparen so lange, bis die Kaufsummer erreicht ist. Dann kaufen Sie das Produkt bei dem Händler.
- Variante B: Sie nutzen einen automatisierten und benutzerfreundlichen Sparplan. Dabei werden die Raten und das Zieldatum entweder vom Benutzer definiert oder vom SNBL-Anbieter festgelegt.
WICHTIG: Nur der Kunde selbst hat Zugriff auf sein angespartes Geld und bestimmt, was damit passiert. Er kann sich das Geld jederzeit auszahlen lassen. Haben Sie Ihre Meinung geändert und möchten das Produkt nicht mehr kaufen? Kein Problem, Sie erhalten Ihr Geld zurück.
Vorteile von SNPL
Der größte Vorteil von “Save Now, Pay Later” ist sicherlich, dass es ein verantwortungsvolles Kaufverhalten ohne Verschuldung fördert. Doch es gibt noch weitere Vorteile:
- Es entsteht eine regelmäßige Kommunikation des Händlers mit dem Kunden.
- Der Händler bietet dem Kunden Anreize (z. B. Geldprämien), wenn bestimmte Einsparungsmeilensteine erreicht werden. Das motiviert den Kunden, weiter zu sparen.
- Sobald der erforderliche Betrag erreicht ist, wird das Produkt schnell und einfach über eine virtuelle Debitkarte gekauft.
- Es können Mehrwertdienste eingebaut werden, wie beispielsweise das automatische Aufrufen von Freunden und Familie (über soziale Medien), um sich an der Kaufsumme zu beteiligen
Anbieter von Save Now, Pay Later
In Nordamerika bietet das Fintech Accrue Savings seit 2021 die Bezahlmethode SNPL an.
Im deutschsprachigen Raum gibt es den Anbieter Monkee, der mit einem „Save now, pay later“-Dienst in den Markt gestartet ist. Die Monkee App kooperiert mit dem Zahlungsdienstleister Mangopay, das Geld wird bei der Direktbank ING hinterlegt. Monkee-Kunden erhalten Cashback, wenn sie über die App sparen und dann einkaufen. Rund 130.000 Nutzer haben so bereits über 150 Millionen Euro gespart.
Neu gegründet wurde jetzt das Startup Cherries, das in Kürze mit einem Konkurrenzangebot zu Monkee an den Start gehen wird.