Was ist ein Robo-Advisor?
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei Robo-Advisor um digitale Helfer für Ihre Geldanlage. Hinter einem Robo-Advisor steht ein zumeist junges Unternehmen (Fintech-Startup), das das Geld von Kunden mithilfe einer Software in Wertpapieren (wie Indexfonds, ETFs) anlegt. Ein Robo-Advisor schlägt Kunden ein Wertpapier-Portfolio vor, eröffnet und verwaltet es und kauft/verkauft die Wertpapiere für den Kunden.
Wie viele Robo-Advisor gibt es in Deutschland?
Die ersten Robos tauchten 2014 auf. Mittlerweile bieten über 30 Robo-Advisor auf dem deutschen Markt ihre Dienste an (Stand Mai 2020). Zu den hierzulande größten Robo-Advisorn zählen unter anderem quirion, fintego, scalable capital, growney oder WeltSparen.
Wie eröffne ich ein Konto?
Im ersten Schritt müssen Sie sämtliche Fragen zum finanziellen Hintergrund und zur Risikofreude beantworten. Auf dieser Basis wird Ihr Risikotyp bestimmt. Daraus leitet der Robo-Advisor ab, auf welche Anlageklassen er das Kundengeld aufteilt. Zu Anlageklassen zählen zum Beispiel Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Dabei gilt: Kunden, die mehr Verlustrisiko einzugehen bereit sind, erhalten in der Regel ein Portfolio, das zum Großteil aus Aktienfonds besteht. Wer weniger risikofreudig ist, bekommt mehr Anleihen dazu.
Im letzten Schritt erfolgt die technische Umsetzung. Das heißt: Der digitale Anlagenhelfer eröffnet ein Depot für den Kunden, sucht günstige Aktienfonds (ETFs) heraus und kauft und verkauft diese. Um die Anmeldung abzuschließen, muss sich der Kunde legitimieren. Das funktioniert entweder über den klassischen Weg in der Postfiliale (Post-Ident) oder per online Video-Ident. Zwischen der Registrierung und dem Zeitpunkt, an dem der Kunde sein Geld tatsächlich investieren kann, liegen in der Regel nur wenige Tage.
Wie überweise ich Geld auf mein Depot?
Um Geld anzulegen, überweisen Sie den gewünschten Betrag von einem festgelegten Girokonto (Referenzkonto) auf das Verrechnungskonto des digitalen Anlagehelfers. Alternativ können Sie auch ein Lastschriftmandat erteilen. Der Robo-Advisor bucht dann den gewünschten Anlagebetrag vom Referenzkonto ab.
Welche Portfolioausrichtungen gibt es?
Generell kann man zwischen drei Ausrichtungen unterscheiden:
- Defensiv: Hier besteht das Portfolio vor allem aus schwankungsarmen Anlageklassen, darunter Anleihen, Immobilien oder Geldmarkt. Der Aktienanteil liegt hier bei maximal 30 Prozent.
- Ausgewogen: Ein ausgewogenes Portfolio setzt sich zusammen aus ungefähr gleichen Teilen schwankungsarmen und volatileren Anlageklassen. Dazu gehören Aktien oder Rohstoffe.
- Offensiv: Bei dieser Ausrichtun wird überwiegend in volatilere Anlageklassen investiert. Dadurch maximieren sich die Gewinnchancen. Das Risiko steigt aber ebenso an. Der Aktienanteil liegt hier bei bis zu 100 Prozent.
Woran erkenne ich einen guten Robo-Advisor?
Das Angebot an Robo-Advisor ist mittlerweile groß – aber nicht jedes ist auch gut. Ein lohnenswertes Angebot erkennen Sie an folgenden Kriterien:
- Benutzerfreundlichkeit (übersichtliche Aufbereitung, Übernahme einer Vielzahl zeitintensiver Arbeiten)
- individualisierbare Strategie
- regelmäßiges Rebalancing
- proaktives Zugehen auf den Kunden, wenn es sich lohnt, einzelne Fonds auszutauschen
- passive Anlagestrategie
- Sicherheit (höchsten Ansprüchen an Datensicherheit, IT-Infrastruktur sollte sich optimaler Weise auf deutschen Servern befinden)
Wie hoch ist Risiko bei Robo-Advisorn
Ganz risikolos sind Robo-Advisor nicht. Sinken die Börsenkurse oder steigen die Zinsen deutlich an, schlägt sich das bei Aktien und Anleihen auch im Depot nieder. Die Robo-Advisor haften aber dafür, dass die empfohlenen Wertpapiere zu den persönlichen Verhältnissen und den Anlagezielen des Anlegers passen. Dafür müssen Sie aber auch die Fragen zu diesen Themen richtig und vollständig beantworten.
Ist ein Robo-Advisor für mich geeignet?
Robo-Advisro sind in der Regel für Anleger gedacht, die Geld übrig haben. Der Grund: Viele Anbieter haben recht hohe Mindesteinlagen, die zwischen 10.000 und 100.000 Euro liegen können. Es gibt aber durchaus auch Robo-Advisor, bei denen Sie mindestens 500 bis 5.000 Euro anlegen können.
Was sind die Vorteile von Robo-Adsvisor?
- investieren vorwiegend in passive ETFs
- automatische Rebalancing, Kaufen und Verkaufen
- preiswerte Anlageprodukte (nur 0,1 bis 0,5 Prozent Verwaltungskosten von ETFs im Jahr)
- transparente Kostenstruktur
- Robo-Advisor versprechen attraktive Performance
- Konten und Depots unterliegen oft der gesetzlichen Einlagensicherung
Was sind die Nachteile von Robo-Advisor?
- ungewisse Zukunft der jungen Fintechs
- in der Regel recht hohe Mindesteinlagen
Weitere Informationen zum Thema "Robo Advisor" finden Sie auf dem Roboadvisorportal.de