Situation in Deutschland
Das Bezahlen mit dem Smartphone –auch Mobile Payment, also mobiles Bezahlen, genannt – ist schnell und bequem. In vielen Ländern wie den USA, Großbritannien oder Estland hat sich diese Bezahlmethode bereits durchgesetzt und etabliert. Die Deutschen sind da noch etwas skeptischer.
Trotz der Zurückhaltung rüstet der Einzelhandel um. Vor allem große Supermarkt-, Tankstellen- und andere größere Handelsketten bieten bereits die Möglichkeit für Mobile Payment an. So haben bereits Supermärkte wie Rewe, Edeka oder Netto NFC-fähige Kassengeräte installiert.
Bezahlen mit dem Nahfunk NFC
Die am häufigsten genutzte Mobile Payment Methode ist das sogenannte NFC (Near Field Communication). Dabei handelt es sich um eine Übertragungstechnik für den kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Distanzen. Voraussetzung dafür sind zwei NFC-fähige Geräte wie beispielsweise ein NFC-fähiges Kassenterminal (erkennbar am NFC-Logo) sowie ein NFC-fähiges Smartphone.
Die Zahlung per NFC ist simpel. Der Kunde hält sein Smartphone samt passender Mobile Payment App einfach in die Nähe des NFC-Kassengerätes. Automatisch werden die Bezahldaten verschlüsselt und in Sekundenschnelle zwischen den Geräten übermittelt. Je nach Bezahl-App wird der zu zahlende Geldbetrag entweder per Lastschrift direkt vom Girokonto oder einem aufladbaren Guthaben-Konto innerhalb der App abgebucht. Die Art der Rechnungsbegleichung wählt der Nutzer bei der Installation der App aus. Empfehlenswerte Mobile-Payment-Apps für NFC sind unter anderem Boon, SEQR oder Payback Pay.
Wichtig: Kleinere Beträge können ohne Sicherheitsabfrage beglichen werden. Bei größeren Summen ist die Eingabe einer Pin oder die Bestätigung mit dem Fingerdruck nötig.
Zahlen via QR-Code
Neben NFC kann man auch mit einem QR-Code mobil bezahlen. Dafür benötigt man eine App, die dieses Bezahlverfahren unterstützt. Dabei wird ein Strichcode erstellt, den man dann an der Kasse über ein entsprechendes Kassengerät einscannt. Über den QR-Code entschlüsselt der Kassenautomat die in der App hinterlegten Zahlungsdaten. Das können beispielsweise Kontodaten oder die Daten des PayPal-Kontos sein. Dort wird der Geldbetrag auch abgebucht.
Nachteil: Die QR-Code-Methode benötigt eine stabile Internetverbindung und ist oftmals langsamer als die NFC-Methode.
Bezahl-Apps von Edeka, Netto und Marktkauf
Einige Supermarktketten wie Edeka, Netto und Marktkauf bieten für ihre Kunden kostenlose Bezahl-Apps an. Diese funktionieren jeweils nur in den Ladengeschäften der jeweiligen Kette. Es ist aber möglich, den für eine Anwendung angelegten Account auch für die anderen Apps zu nutzen.
Neben der Möglichkeit für das mobile Bezahlen bieten die Apps zahlreiche weitere Funktionen wie beispielsweise das Speichern des Kassenzettels oder die Erstellung einer digitalen Einkaufsliste. Zusätzlich gibt es digitale Rabattmarken, mit denen Kunden ein paar Euro an der Kasse sparen können. Die Apps nutzen zumeist das Lastschriftverfahren.
Sicherheit beim Mobile Payment
Smartphone-Nutzer, die über NFC zahlen, sind in der Regel sicher unterwegs. Die bei der NFC-Methode übermittelten Daten unterliegen einer hochkomplexen Verschlüsselung nach Bankenstandard, wodurch der gleiche Sicherheitsstandard wie bei einer kontaktlosen (Kredit-)Kartenzahlung besteht.
Vor allem die geringe Entfernung, die beim Auslesen der Bezahldaten über NFC zwischen zwei Geräten nötig ist, macht diese Methode so sicher. Denn dadurch haben es Betrüger schwer, in die Datenübermittlung einzugreifen. Zudem erfordert das Bezahlen hoher Beträge ohnehin eine Sicherheitsabfrage per Pin oder Fingerabdruck.
Hinweis: Verliert man sein Smartphone oder wird es gestohlen, sollte man das Smartphone sofort über die Notfall-Rufnummer des jeweiligen Mobilfunk-Anbieters sperren lassen.