Das ist ein Krypto-Automat
Krypto-Automaten – auch Automated Teller Machine (ATM) oder Bitcoin Teller Machine (BTM) – bieten eine Möglichkeit, um schnell an Krypto-Währungen zu kommen. Krypto-Automaten funktionieren ähnlich wie Getränkeautomaten. Sie wählen das Produkt Ihrer Wahl aus, bezahlen mit Fiat-Geld – also den alltäglichen Geldscheinen und Münzen – und bekommen im Gegenzug die Kryptowährung ausgezahlt. Natürlich erhalten Sie keine physischen Coins. Das Krypto-Geld wird an Ihr Krypto-Wallet oder die angegebene Adresse gesendet.
Somit sind Krypto-Automaten keine wirklichen Geldautomaten, wie die bei der Bank. Es sind eher Zentren, an denen Sie schnell und unkompliziert Bitcoin und Co. kaufen und verkaufen können. Die Anzahl der zu kaufenden Bitcoins ist dabei begrenzt. Sie können immer so viele Coins kaufen, wie der Automaten-Betreiber hält.
So funktioniert ein Krypto-Automat
Es gibt zwei Arten von Krypto-Automaten: Ein-Weg-Automaten, die nur den Kauf von Bitcoins ermöglichen. Und Zwei-Weg-Automaten, an denen Sie Bitcoins sowohl kaufen als auch verkaufen können. Der Kauf von Krypto-Währung an einem entsprechenden Automaten funktioniert wie folgt:
- Zuerst geben Sie den gewünschten Geldbetrag an und stecken die Geldscheine in den vorgesehenen Schlitz. Als nächstes wird der Einzahlungsbetrag auf Basis des aktuellen Bitcoin-Kurses umgerechnet.
- Nun müssen Sie dem Automaten angeben, wohin er die Bitcoins transferieren soll. Dafür halten Sie zum Beispiel den QR-Code aus Ihrer Bitcoin-App-Wallet vor die Kamera.
- Im nächsten Schritt müssen Sie sich verifizieren. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Bei einigen Automaten bekommen Sie ein One Time Password (OTP) auf Ihr Smartphone geschickt, das Sie am Automaten eingeben müssen. Oder Sie müssen einen Personalausweis, Führerschein oder Reisepass dem BTM-Scanner vorlegen.
- Bei manchen Automaten fällt der Verifizierungsprozess weg. Dort können Sie anonym Bitcoins kaufen. Solche Automaten sind hierzulande aber aufgrund von Regulierungen kaum oder gar nicht mehr zu finden.
- Nach erfolgreicher Verifizierung werden die Bitcoins an eine angegebene Adresse übertragen. Alternativ erhalten Sie am Automaten einen Beleg mit einem Code. Damit können die Bitcoins in das eigene Wallet importiert werden.
Bitcoin-Verkauf am Automaten
Wenn Sie Ihre Krypto-Währung an einem Automaten verkaufen wollen, funktioniert das ähnlich wie der Krypto-Kauf. Sie geben am Automaten an, wieviele Bitcoins Sie verkaufen möchten. Der Automat rechnet den Betrag in Fiat-Geld um. Den entsprechenden Betrag bekommen Sie dann entweder direkt am Automaten ausgezahlt oder er wird Ihnen an eine angegebene Bankverbindung geschickt. Achtung: Der angebotene Verkaufspreis liegt in der Regel fünf bis zehn Prozent unter dem üblichen Preis. Überlegen Sie sich also gut, ob Sie die Bitcoins wirklich an einem Krypto-Automaten wieder verkaufen wollen.
Gebühren für Bitcoin-Transaktionen
Für Bitcoin-Transaktionen am Automaten werden Gebühren fällig. Diese sind in der Regel deutlich höher als bei einer Online-Trading-Plattform. Der Grund: Jeder Automaten-Betreiber kann seine Gebühren individuell festlegen.
Zusätzlich entstehen Kosten für das Netzwerk, das für die Abwicklung der Transaktionen zuständig ist. Ein Kauf oder Verkauf von Bitcoins muss vom Netzwerk immer erst bestätigt werden. Dafür sind Miner zuständig, die die Netzwerk-Gebühren kassieren.
Anzahl der Automaten weltweit steigt weiter an
Immer mehr Krypto-Automaten werden an verschiedenen Standorten aufgestellt. Vor allem im Jahr 2017 – als der Bitcoin sein bisheriges Allzeithoch verbuchte – kam es zu einem sprunghaften Anstieg an Krypto-Automaten. Laut coinatmradar.com ist die Anzahl der Krypto-Automaten 2019 um 43,15 Prozent angestiegen.
Mit 65,3 Prozent befindet sich ein Großteil der Automaten in den USA. Zusammen mit Kanada kommt Nordamerika auf einen Anteil von 76,8 Prozent. Die restlichen Automaten befinden sich größtenteils in Europa. In Asien, Südamerika und Afrika gibt es bisher nur vereinzelte Automaten.
Situation in Deutschland
In Deutschland befinden sich bisher nur 0,5 Prozent aller weltweiten Krypto-Automaten. Aktuell gibt es hierzulande rund 70 Krypto-Automaten. Seit Januar 2020 unterliegen die Automaten der Aufsicht der Bankenaufsicht Bafin.
So gibt es bereits einige Regulierungsmaßnahmen, damit die Automaten nicht für Geldwäschezwecke entfremdet werden. Dazu gehören die bereits erwähnten Identifizierungsmaßnahmen sowie die hohen Transaktionsgebühren.