Devisenhandel am Forex-Markt
Sie sind ein Privatanleger und suchen hohe Renditechancen? Dann sind sie am Forex-Markt genau richtig, denn es ist der liquideste Markt der Welt. Bis vor einigen Jahren konnten praktisch nur institutionelle Anleger am Devisenmarkt teilnehmen. Heute ermöglichen Forex-Broker auch Privatinvestor den Zugang zu den internationalen Währungsmärkten.
Wichtig: Als Einsteiger sollten Sie mit kleinen Beträgen starten, um das Forex-Geschäft erst einmal mit geringem Risiko kennen zu lernen. Sehr empfehlenswert ist die Nutzung eines Demokontos: Mit einem Demokonto können Sie den Forex-Markt kennenlernen, ohne Kapital zu investieren. So machen Sie sich mit der Plattform vertraut. Fortgeschrittene Nutzer können so auch ihre Forex-Trading-Strategien verfeinern.
Was ist ein Forex-Broker?
Forex ist die Abkürzung für Devisen (Foreign Exchange Market). Transaktionen auf dem Devisenmarkt finden immer zwischen zwei verschiedenen Währungen statt. Der Währungsmarkt ist notwendigerweise ein globaler und 24-Stunden-Markt. Ein Forex-Broker wird auch als FX Broker, Forex Plattform, Forex Trading Broker oder Devisen Broker bezeichnet. Ein Forex-Broker ist ein Finanzdienstleister, der Händlern Zugang zu einer Plattform für den Kauf und Verkauf von Fremdwährungen bietet.
Zusätzlich kann der Broker dem Anleger Kapital leihen, sodass dieser mit einem Hebel traden kann. Die Einnahmen des Forex-Brokers werden durch den Spread und die Finanzierungskosten der gehebelten Positionen erwirtschaftet.
Auf folgende Merkmale sollten Sie bei der Wahl des Forex-Brokers achten:
- moderate Mindesteinzahlungen und Hebelsätze
- nutzerfreundliche Plattform mit zuverlässigen Forex-Charts
- kostenfreies Demokonto ohne Verpflichtung
- Bonus für Neukunden
- AGB sollten deutsches Recht in Bezug auf die Nachschusspflicht umsetzen
- Angebote zum Erfahrungsaustausch, Support und zur Schulung
Wie funktioniert Forex-Trading?
Der Devisenmarkt ist der größte und liquideste Finanzmarkt der Welt mit einem täglichen Umsatz von mehreren Billionen US-Dollar. Bei Wechselkursen finden häufig kleinere Bewegungen statt als bei Aktien. Daher werden meist hohe Hebel für den Forex-Handel genutzt, um den Gewinn zu steigern. Das kann zu einer großen Volatilität führen, weshalb der Devisenhandel bei risikofreudigen Anlegern sehr beliebt ist.
Wichtig: Im Gegensatz zum Aktien-Handel bietet Forex-Trading keine regelmäßigen Einnahmen wie Dividendenzahlungen! Für Anleger, die nach stabilen Erträgen suchen, ist der Forex-Handel daher möglicherweise nicht die beste Wahl.
Die wichtigsten Währungspaare
Auf dem Devisenmarkt zu investieren bedeutet, auf den Wert einer Währung im Vergleich zu einer anderen zu spekulieren. Rund 80 Prozent des Devisenhandels finden in den Leitwährungen US-Dollar, Euro, Yen, Pfund und Schweizer Franken statt – den sogenannten „Majors“. Der Rest läuft über exotische Devisen. Bei ihnen kauft oder verkauft man eine Leitwährung, etwa den US-Dollar, gegen die Währung eines Schwellenlandes.
Beim Forex-Trading handelt es sich um eine spezielle Form des Day-Tradings oder Mikrohandels. Das bedeutet, dass Positionen in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum eröffnet werden. Wenn Positionen über Nacht gehalten werden, erheben die meisten FX Broker Overnight-Gebühren.
Der Hebel
Der Devisenhandel bietet die Möglichkeit einer Hebelwirkung, welche die Wirkung von Kursbewegungen um einen bestimmten Betrag verstärkt. Die typische maximale Hebelwirkung beim Devisenhandel beträgt 1:30. Eine Marge von zehn Prozent entspricht einer Hebelwirkung von 10:1. Das bedeutet, dass man für jeden Euro, den man auf dem Konto hat, mit zehn Euro handeln kann.
Wichtig: Die Hebelwirkung kann ein mächtiges Instrument sein, aber sie birgt auch ein hohes Verlustrisiko! Neue Anleger sollten zunächst mit kleineren Beträgen handeln und sich mit dem Devisenmarkt vertraut machen.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat zum 1. August 2018 eine stärkere Regulierung des Devisenhandels und des CFD-Tradings in Kraft gesetzt. Seit der Entscheidung der ESMA ist beim Forex- und CFD-Handel nur noch ein maximaler Hebel von 1:30 für Privatanleger zulässig. Der Hebel bei den verschiedenen Währungspaaren hängt laut ESMA von der Volatilität ab. Maximale Hebel beim Forex-Trading sind aktuell:
- 1:30 für Major-Forex-Paare
- 1:20 für andere Währungspaare
VERLUSTE BEGRENZEN
Die Verluste beim Forex-Handel lassen sich durch Funktionen wie den Ausschuss der Nachschusspflicht seitens des Forex-Brokers begrenzen. So kann der Anleger nur maximal seine eigene Einlage verlieren. Immer mehr Broker reagieren auf die Ansprüche von Privatanlegern und stellen Instrumente zur optimierten Verlustbegrenzung zur Verfügung oder schließen bestimmte Nachschusspflichten zugunsten ihrer Kunden aus.
Einige Forex-Broker leihen ihren Nutzern Geld, damit sie mit Hebeln mehr Geld einsetzen können. Das Geld muss der Anleger dann mit Zinsen zurückzahlen. Um sich Geld von einem Forex-Broker zu leihen, müssen Sie in der Regel 50 Prozent Ihrer eingezahlten Summe auf der Plattform als Sicherheit hinterlegen. Sie können trotzdem mit der gesamten Summe handeln und spekulieren. Allerdings werden Ihre Positionen geschlossen, wenn Sie einen Verlust von 50 Prozent erreichen.
Lots, Pips und Spreads
- Lots: Ein Lot bezeichnet die Größe des Devisengeschäftes - 100.000 Einheiten in der Basiswährung. Es gibt aber inzwischen auch kleinere Lots: Ein Mini-Lot umfasst 10.000 Einheiten und ein Micro-Lot lediglich 1.000 Einheiten.
- Pips: Die Kursveränderungen auf dem Devisenmarkt werden in sogenannten Pips ("percentage in point") gemessen. Ein Pip entspricht einer Veränderung des Wechselkurses um den Faktor +1 oder -1 an fünfter Stelle im Wechselkurs. Pips spielen auch eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Gebühren für Forex-Broker. Diese Gebühren werden als Spreads bezeichnet.
- Spreads: Spreads berechnen sich aus der Differenz zwischen dem Geldkurs (Kaufkurs) und dem Briefkurs (Verkaufskurs). Der Spread ist die Haupteinnahmequelle für klassische Forex-Broker. Je nach Broker können die Spreads unterschiedlich festgelegt werden.
Die besten Handelszeiten
Beim Forex-Handel gibt es vier Haupthandelszeiten: Es zählen jeweils die Öffnungszeiten des Marktes in New York, London, Tokio und Sydney. Für deutsche Forex-Trader ergibt sich dadurch eine mögliche Handelszeit von Sonntag 22 Uhr bis Freitag 23 Uhr. Am Wochenende sind die Märkte geschlossen. Besonders lohnenswerte Handelszeiten sind an Werktagen zwischen 13 Uhr und 17 Uhr. In dieser Zeitspanne sind die Märkte in den USA und Europa gleichzeitig geöffnet.
FOREX TRADING STEUERN
Gewinne aus dem Devisenhandel müssen Sie in Deutschland versteuern, wenn Sie hier Ihren Wohnsitz haben. Die Grundlage dafür ist die sogenannte Abgeltungssteuer, die seit dem 1. Januar 2009 gilt. Diese beträgt 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 %) und eventuell Kirchensteuer (8 %). Mit der Abgeltungssteuer, auch Devisenhandel Steuer genannt, werden sämtliche Kapitalerträge von Anlegern und Sparern in gleicher Höhe besteuert. Bei Banken und Brokern mit Sitz in Deutschland erfolgt die Erhebung und Überweisung der Steuern direkt durch die jeweilige Bank.
Anhand eines Freistellungsauftrags, den Sie der Bank erteilen, können Sie die Abgeltungssteuer vermeiden. Dies gilt für Alleinstehende bis zu einem Freibetrag von 1.000 Euro an Kapitalerträgen und für Ehepaare bis zu einer Freigrenze von 2.000 Euro.
Wichtig: Auch wenn Sie einen ausländischen Broker nutzen, müssen Sie die Gewinne in Deutschland versteuern. Der ausländische Broker führt die anfallenden Steuern auf die Kapitalerträge aber nicht an das deutsche Finanzamt ab. Daher müssen Sie sich als Anleger selbst darum kümmern.
FOREX TRADING APPS
Gerade Einsteiger im Devisenmarkt stehen vor einer großen Auswahl an verschiedenen Plattformen und Anbietern. Neben Web-Plattformen werden auch Apps für Forex Trading immer beliebter. Sie lassen sich über das Smartphone oder Tablet bedienen und ermöglichen so die Nutzung von praktischem jedem Ort. Zahlreiche Online Forex Trading-Plattformen bieten eine mobile App an, die sowohl mit iOS- als auch mit Android-Geräten kompatibel ist.
Eine Forex Trading App sollte benutzerfreundlich und leicht verständlich aufgebaut sein. Es sollte einfach sein, sich zu registrieren, die Devisenmärkte zu durchsuchen, Marktbewegungen zu berücksichtigen und einen Trade zu platzieren.
Von Vorteil ist auch, wenn die Forex Trading App eine Reihe von Handelsinstrumenten für fortgeschrittene Trader anbietet, wie z.B. Trailing Stop Losses und ein Preisdiagramm, das Kursbewegungen in Echtzeit anzeigt.
Positiv zu werten ist zudem, wenn die Trading App eine Inaktivität-Timeout-Funktion besitzt. Dieses Sicherheitsmerkmal bietet zusätzlichen Schutz, sollte der Nutzer sein Gerät während eines Trades verlieren.