22 Millionen Euro an frischen Investorengeldern hat das Berliner Fintech Finoa vor kurzem erhalten. Finoa bietet institutionellen Anlegern die sichere Verwahrung von Krypto-Assets in deutschen Rechenzentren. Mit dem neuen Kapital will sich das Startup in Richtung Krypto-Bank weiterentwickeln.
30.04.2021
Krypto-Fintech mit Sitz in Berlin
Finoa ist ein junges Krypto-Fintech mit Sitz in Berlin, das 2018 von Henrik Gebbing und Christopher May gegründet wurde. Finoas Kerngeschäft ist die Verwahrung von Krypto-Assets für institutionelle Anleger wie Wagniskapitalgeber, Fonds oder Unternehmen. Im Zuge des Krypto-Booms des letzten Jahres sind auch die Anlagen bei Finoa stark gestiegen. Das Fintech hat rund 30 Mitarbeiter und kann nach eigener Aussage dank der enormen Nachfrage aktuell profitabel arbeiten – die Rede ist von einer Million Euro Umsatz pro Monat. Mittlerweile zählt Finoa rund 250 Kunden, darunter einige der größten internationalen Krypto-Fonds.
Schwerpunkt Krypto-Verwahrung
Bislang lag der Schwerpunkt der Business-Aktivitäten von Finoa auf der sicheren Verwahrung von Krypto-Werten. Mittlerweile unterstütze man rund 150 verschiedene Token, darunter zum Beispiel das Flow-Protokoll, das vor allem für die gehypten NFTs verwendet wird, sagte Gründer Gebbing gegenüber dem Online-Magazin Finance Forward. Die Krypto-Anlagen der Kunden würden in hochsicheren Rechenzentren in Deutschland gespeichert. Mit hohen technischen Standards und sogenannten Hardware-Security-Modulen sollen sie so vor Hackerangriffen geschützt werden. Die Kunden können ihre Anlagen über eine App verwalten. Für seinen Service erhält das Fintech unter ein Prozent der aufbewahrten Summe. Zur Höhe der verwahrten Anlagen machen die Gründer keine Angaben. Eine weitere Einnahmequelle von Finoa ist das sogenannte Staking, bei dem Firmen ihre Kryptowerte zur Verfügung stellen und eine Vergütung erhalten.
Erfolgreiche Finanzierungsrunde
Im Frühjahr 2021 konnte Finoa eine Finanzierungsrunde erfolgreich beenden und dabei 22 Millionen Dollar an frischem Kapital einsammeln. Laut Brancheninsidern habe es einen regelrechten Ansturm von Investoren gegeben. Das Rennen machte schließlich der britische Investor Balderton, der schon Fintechs wie Revolut oder Nutmeg finanziert hat. Auch die Bestandsinvestoren Signature Ventures und der staatliche Fonds Coparion zogen mit. Ein Großteil des neuen Fundings fließt in die Firma, ein kleinerer Teil an Altinvestoren, die ihre Anteile verkaufen. Die Bewertung von Finoa dürfte dabei im hohen zweistelligen Millionen-Bereich liegen, vermutet Finance Forward.
Entwicklung in Richtung Krypto-Bank
Für die Zukunft hat das Fintech größere Pläne. Man wolle künftig auch weitere Finanzdienstleistungen anbieten: „In einigen Monaten sollen unsere Kunden direkt über uns von Fiat-Währungen in Krypto tauschen können – und auch damit handeln“, erklärte Gebbing gegenüber dem Online-Magazin. Mit dem Geld aus der Finanzierungsrunde wolle man das Unternehmen in den kommenden Jahren zu einer Krypto-Bank weiterentwickeln. Bislang hat Finoa eine vorläufige Krypto-Verwahrlizenz, eine neue Lizenz wird derzeit eingeführt.