22.12.2023
Trend #1: Wirtschaftlicher Druck als Herausforderung und Treiber
Marco Eeman, Managing Director von Billtrust Europa. - Quelle: Billtrust
Steigende Kosten und Inflation bleiben ein wichtiges Thema. Laut der Billtrust Global Order-to-Cash-Studie sind 90 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit die Bedeutung des CFO in Unternehmen deutlich erhöht hat. Reisebeschränkungen, heruntergefahrene Weiterbildungsprogramme, Einstellungsstopps, drohende Entlassungen und vieles mehr tragen dazu bei, dass Betriebe den eigenen Gürtel immer enger schnallen. Und genau hier kommt die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung ins Spiel: In einer kürzlich von IDC durchgeführten Studie nennt fast die Hälfte (48 Prozent) der Entscheider den Inflationsdruck als den wichtigsten Faktor für die Order-to-Cash-Funktion (OTC). Das hebt die strategische Bedeutung der Finance-Abteilung deutlich hervor und macht das Cash-Management zu einer strategischen Priorität für Unternehmen aller Größenordnungen.
Trend #2: KI sorgt für mehr Effizienz und bessere Ergebnisse
Machen wir uns nichts vor: Manuelle Prozesse verursachen Reibungsverluste. Falsch eingegebene Informationen, unsachgemäßer Datenabgleich, Überprüfung von Ausnahmen und vieles mehr – wenn Prozesse auf zu vielen einzelnen Eingaben beruhen, passieren Fehler. Und diese Fehler führen zu Umsatzeinbußen: 94 Prozent der Führungskräfte geben an, dass sich manuelle OTC-Prozesse negativ auf das Endergebnis ihres Unternehmens auswirken. Glücklicherweise kann Automatisierung für mehr Effizienz sorgen, und Technologien wie KI ermöglichen es Finanzabteilungen inzwischen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Beispiel Inkasso: Wenn KI bei der Optimierung von Abläufen helfen kann, können Inkassoteams Kunden, die nicht pünktlich zahlen, schnell identifizieren und automatische Mahnungen versenden, um sie zur Zahlung aufzufordern. Es ist nicht nötig, Berichte über die Außenstandsdauer zu erstellen oder einzelne Kundenportfolios zu überprüfen. Ein automatischer Algorithmus veranlasst zusätzliche Kundeninteraktionen ohne menschliches Eingreifen. Diese Art von Lösung kann die Betriebsabläufe optimieren und dabei den Cashflow aktiv unterstützen. Darüber hinaus sind Daten zwar wichtig, aber nur so gut wie die Tools, die sie auswerten können. KI-Funktionen für die Datenanalyse helfen Unternehmen dabei, besser zu verstehen, wo sie im Vergleich mit Wettbewerbern stehen und die eigenen Abläufe zu perfektionieren. Kein Wunder also, dass schon heute laut Association for Financial Professionals 51 Prozent der Unternehmen verstärkt auf die Implementierung von Technologie und Analytik setzen, um Effizienz, Genauigkeit und Compliance zu optimieren.
Trend #3: Internationales Business fordert E-Invoicing
In mehr als 100 Ländern ist die elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) vorgeschrieben, und immer mehr Länder springen auf den Zug auf. Am 1. Januar 2028 wird die elektronische Rechnungsstellung für alle innergemeinschaftlichen Transaktionen in der EU verbindlich. Da Transaktionen unternehmensübergreifend immer globaler werden, müssen die Finance-Teams sicherstellen, dass sie einen Partner haben, der sie in den erforderlichen E-Invoicing-Szenarien unterstützen kann. Nehmen Sie zum Beispiel Italien. Untersuchungen zeigen, dass in diesem Land jede Sekunde 95 Rechnungen verschickt werden, was einem jährlichen Volumen von 3 Milliarden entspricht. Dennoch war Italien das erste Land in der EU, das die elektronische Rechnungsstellung für B2B-Transaktionen vorschrieb. Und obwohl die USA oft ein Nachzügler bei solchen Zahlungslösungen sind, kam die Federal Reserve in einem Bericht zu dem Schluss, dass „die elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) der notwendige erste Schritt ist, um eine durchgängige Abwicklung von 'Order-to-Cash' und 'Procure-to-Pay' für den Business-to-Business-Zahlungsverkehr zu erreichen.“ Im Mai 2023 bekräftigte die Federal Reserve Financial Services dann die Rolle der elektronischen Rechnung, „die Effizienz der Bereitstellung und Verarbeitung von unterstützenden Informationen für B2B-Zahlungen zu verbessern.“ Es liegt also auf der Hand, dass globale E-Invoicing-Mandate ein zentraler Bestandteil der Überlegungen für 2024 und darüber hinaus sind.
Trend #4: Daten und Analytik geben den Ton an
89 Prozent der Finanzfachleute glauben, dass die Zukunft des Finanzwesens von Daten bestimmt wird. Das liegt daran, dass Daten, wenn sie effizient genutzt und analysiert werden, das Potenzial haben, die Unternehmenseinnahmen zu steigern und den betrieblichen Aufwand zu verringern. Immerhin kommen die Experten von McKinsey & Co zu dem Schluss, dass Organisationen durchschnittlich für jeden investierten Dollar zur datenzentrierten Umgestaltung ihrer OTC-Prozesse etwa sechs Dollar Gewinn erzielen. Mit diesen Vorteilen im Hinterkopf werden die Finance-Teams ermutigt, Daten zu analysieren, um betriebliche Fallstricke zu erkennen und Lösungen zur Abschwächung potenzieller Risiken zu entwickeln. Der immer einfacherere Zugang zu Analysetools ermöglicht es Unternehmen, ein umfassendes Verständnis des gesamten OTC-Zyklus zu erlangen. Außerdem werden analytische Fähigkeiten immer mehr zu einer Einstellungsvoraussetzung für Finanzfachleute.
Trend #5: Mitarbeitergewinnung und -bindung erfordern moderne Infrastrukturen
In der Billtrust Global Order-to-Cash-Studie gaben 30 Prozent der Führungskräfte an, dass die Fluktuation in der Buchhaltung ihres Unternehmens hoch oder extrem hoch ist. Vor diesem Hintergrund ist die Verbesserung des Arbeitsumfeldes von entscheidender Bedeutung, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten. Tatsächlich geben 54 Prozent der Führungskräfte im Finanzwesen an, dass sich die fehlende O2C-Modernisierung negativ auf ihre Fähigkeit ausgewirkt hat, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Zum Glück können fortschrittliche Lösungen und neue Technologien helfen, diese Lücke zu schließen. Der Ersatz manueller Prozesse durch automatisierte Abläufe wird 2024 und darüber hinaus dazu beitragen, Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, da sie sich nicht mehr mit langweiligen Aufgaben beschäftigen müssen, sondern auf hochwertige Arbeit konzentrieren können – und zwar auf Wunsch problemlos aus dem Homeoffice.
Fazit
Eines ist sicher: Der Wandel bleibt und stetige Weiterentwicklung ist auch künftig ein entscheidender Erfolgsfaktor. Entsprechend brauchen Unternehmen zuverlässige Technologiepartner, die sichere Cloud-Lösungen anbieten, mit denen sie flexibel bleiben und jederzeit skalieren können. So gelingt es, den wachsenden Anforderungen des Marktes standzuhalten und zusätzlich die ein oder andere Innovation voranzutreiben.
Autor: Marco Eeman, Managing Director von Billtrust Europa
Als Geschäftsführer der europäischen Niederlassung von Billtrust konzentriert sich Marco auf Umsatzwachstum und Kundenzufriedenheit. Eeman war zuletzt Chief Technology Officer von Order2Cash in den Niederlanden, einem führenden Order-to-Cash-Plattformanbieter, der im Februar 2022 von Billtrust übernommen wurde. Mit Niederlassungen in Gent, Belgien, Amsterdam und Joure, Niederlande, und Krakau, Polen, leitet Eeman ein in Europa ansässiges Billtrust-Team von mehr als 100 Mitarbeitern.
URL: https://www.billtrust.com/de-de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/marcoeeman/