20.12.2024
Wie wird sich der Euro 2025 behaupten? Könnte 2025 das Jahr des Dollars sein?
Zwar sind die makroökonomischen Aussichten für die Vereinigten Staaten und die Eurozone weniger klar als noch vor einigen Monaten. Aber unter der Annahme, dass sich die aktuellen makroökonomischen Trends fortsetzen, möglicherweise verstärkt durch die Präsidentschaft von Donald Trump oder auch die politische Zukunft besonders der Bundesrepublik Deutschland, wird das Bild für das wichtigste Währungspaar klarer.
Obwohl der Euro den Dollar im Jahr 2024 die meiste Zeit dominierte, hatte sich dieser Trend bis zum Jahresende eindeutig umgekehrt. Vor diesem Hintergrund können wir eine Wiederholung des Jahres 2022 nicht ausschließen, als der EURUSD über einen längeren Zeitraum unter die Parität fiel. Könnte die Dominanz des Dollars diesmal noch stärker sein?
Europa hat die wirtschaftlichen Chancen, die sich aus der niedrigeren Inflation ergeben, nicht genutzt, und die Zinssenkungen in der Eurozone haben erst seit Juni langsam begonnen. Die Schwäche der europäischen Wirtschaft hält seit mehreren Quartalen an, wie das BIP-Wachstum von nicht mehr als ein paar Zehntel Prozent zeigt.
Und die wirtschaftliche Zukunft schaut nicht sehr optimistisch aus. Einkaufsmanagerindizes, die meist unter 50 Punkten liegen, deuten darauf hin, dass die europäische Wirtschaft am Rande einer Rezession steht bzw. sich mitten in einer solchen befindet.
Geopolitische Risiken im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, ein Mangel an wirtschaftlicher Innovation im Vergleich zu den USA oder sogar China und die Gefahr von US-Zöllen deuten darauf hin, dass Europa sein Wirtschaftsmodell völlig überdenken muss. Schwache Daten signalisieren die Notwendigkeit schärferer Zinssenkungen und vielleicht sogar eine Rückkehr zu unkonventionellen Maßnahmen wie dem Ankauf von Vermögenswerten durch die EZB. Das Problem ist jedoch die Unsicherheit in Bezug auf die Inflation. Ein möglicher Anstieg der Gas- oder Ölpreise aufgrund der angespannten geopolitischen Lage in der Welt könnte die Chancen auf eine Erholung in Europa völlig zunichte machen. Aus europäischer Sicht scheint daher eine weitere Abschwächung des Euro wahrscheinlich.
Auf der US-Seite könnte die Politik den US-Dollar kurz- und mittelfristig stärken. Trumps Handlungen könnten zu einer höheren Inflation oder zumindest zu höheren Inflationserwartungen führen. Eine solche Situation könnte wiederum ein Signal dafür sein, die Zinssätze auf einem höheren Niveau zu halten. Noch vor wenigen Monaten wurde erwartet, dass die Zinssätze auf 2,5-2,75 % fallen würden, was einem neutralen Zinssatz entsprechen würde. Aktuelle Prognosen deuten jedoch auf eine Spanne von 3,75-4,0 % hin. Angesichts des Wunsches von Trump, sich auf die US-Wirtschaft zu konzentrieren, ist es schwierig, in einem solchen Szenario mit einer Abwertung des Dollars zu rechnen. Das Risiko für den Dollar besteht natürlich in einem möglichen Anstieg des Haushaltsdefizits, wenn die wirtschaftliche Erholung ausbleibt, verbunden mit einem Rückgang der Haushaltseinnahmen aufgrund von Steuersenkungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein solches Bild der Situation auf beiden Seiten des Atlantiks darauf hindeutet, dass eine Rückkehr zur Parität sehr wahrscheinlich ist.
Faktoren, die den Euro schwächen könnten:
- Erwartetes niedriges Wirtschaftswachstum, das durch Einkaufsmanagerindizes deutlich unter 50 Punkten angezeigt wird
- Schnellere Zinssenkungen als ursprünglich erwartet. Der Markt erwartet ein Leitzinsniveau in der Eurozone unter 2 %
- Von den Vereinigten Staaten auf europäische Produkte erhobene Zölle, die das Wirtschaftswachstum weiter einschränken und möglicherweise sogar zu Beschleunigung der Rezession führen könnten
- Anhaltend niedriges Wirtschaftswachstum in China, wodurch die Nachfrage nach europäischen Produkten, insbesondere nach Autos, begrenzt bleibt
Faktoren, die den Dollar stärken könnten:
- Protektionistische Maßnahmen der neuen Regierung, die die Nachfrage nach dem US-Dollar erhöhen könnten
- Aussichten auf die Beibehaltung höherer Zinssätze als ursprünglich erwartet. Derzeit wird am Terminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 60% erwartet, dass der Leitzins im nächsten Jahr auf maximal 3,75–4,0 % fällt
- Eine Konzentration auf die US-Wirtschaft durch Donald Trump könnte zu relativ hohen Wachstumsraten im Land führen
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