Karte ist nicht gleich Karte
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist es für die Mehrheit der Verbraucher selbstverständlich, Einkäufe mit der Karte zu bezahlen. Allerdings ist Karte nicht gleich Karte – es gibt deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Geldkarten. Wer gibt die Karte aus? Muss der Nutzer eine Gebühr bezahlen? Und funktioniert die Karte auch in Online-Shops? Dieser Ratgeber klärt alle Fragen rund um die Nutzung der Debit Mastercard.
Debitkarten
Bei der Debit Mastercard handelt es sich zunächst einmal um eine Debitkarte. Debitkarten sind in Deutschland am weitesten verbreitet. In der Regel geben Banken und Sparkassen eine Debitkarte automatisch zum Girokonto an ihre Kunden aus. Bei einer Debitkarte wird das Girokonto direkt nach dem Einkauf oder Abheben von Bargeld am Automaten belastet. Jede Zahlung ist damit einzeln im Online-Banking oder auf dem Kontoauszug des Girokontos sichtbar.
Eine Debitkarte ist somit keine Kreditkarte, da der Nutzer mit der Karte nicht mehr Geld ausgeben kann, als auf dem Konto verfügbar ist, er also keinen “Kredit” erhält.
Allerdings haben Bankkunden mit einem eingeräumten Dispo für ihr Girokonto die Möglichkeit, ihr Konto zu überziehen. Das funktioniert dann auch mit einer Debitkarte. Hintergrund ist hier aber die Nutzung des Dispokredits und nicht eine Funktion der Debitkarte.
Sonderfall Girocard mit Maestro
Die wohl bekannteste Debitkarte in Deutschland ist die Girocard, früher EC-Karte genannt. Die Girocard ist ein nationales System der Banken und Sparkassen. Sie konzentriert sich auf den deutschen Markt und funktioniert nicht im Ausland. Um Zahlungen im Ausland dennoch zu ermöglichen, war die Girocard in den letzten Jahren über die Funktion “Maestro” mit dem Mastercard-System verbunden. Diese Kooperation wurde mittlerweile beendet, ab dem 1. Juli 2023 werden keine neuen Girocards mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben. Bestehende Karten können noch bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit benutzt werden.
Debit Mastercard
Die Debit Mastercard ist mit dem internationalen Zahlungssystem von Mastercard verknüpft. Sie ersetzt das alte Girocard/Maestro-System und bietet den Nutzern einen besseren Service. Laut einer GfK-Umfrage erwarten 43 Prozent der Deutschen, dass sie ihre Karte für Online-Zahlungen nutzen können – bei den 18- bis 29-Jährigen sogar mehr als die Hälfte. Das ermöglicht die Debit Mastercard: Mit der Debit Mastercard zahlen Kunden kontaktlos per Karte, Smartphone oder Smartwatch. Die Karte unterstützt Online-Zahlungen und hat eine weltweite Akzeptanz an über 100 Millionen Mastercard-Akzeptanzstellen.
„Verbraucher:innen erwarten heute, dass Bezahlverfahren durchgehend funktionieren – beim Online Shopping, mit dem Smartphone in einer Wallet, im In- und Ausland. Genau das ermöglicht Mastercard zusammen mit vielen Banken und Sparkassen künftig auch mit ihrer Kontokarte, indem das Maestro-System auf das Zahlverfahren Debit Mastercard aufgewertet wird“, erklärt Dr. Peter Robejsek, Country Manager für Deutschland bei Mastercard.
Wie bei der Maestro-Debitfunktion werden Zahlungen mit der Debit Mastercard direkt vom Girokonto abgebucht. Das wünschen sich laut GfK-Umfrage 63 Prozent der Deutschen von der Zahlungskarte.
Mastercard-Experte Robejsek ergänzt: „Unsere Lebensrealität ist inzwischen einfach digital, auch unsere Bezahlkarten entwickeln sich ständig weiter und müssen die Ansprüche der heutigen Zeit erfüllen: Wir haben uns vom Magnetstreifen zur Chipkarte, von der Unterschrift zur Biometrie und zum selbstverständlichen kontaktlosen Bezahlen weiterentwickelt. Das Upgrade der Maestro-Karte auf die Debit Mastercard ist jetzt ein logischer Schritt. Damit bietet die ec-Karte auch künftig die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit, die die Menschen in ihrem Alltag, der zunehmend digital ist, schätzen.”
WICHTIG: Mastercard selbst gibt keine Karten aus. Wer eine Debit Mastercard nutzen möchte, muss sich an seine Hausbank oder Sparkasse wenden.