Aktualisiert am 19.05.2021
Kostenlose Bargeldausgabe bei Händlern und Tankstellen
Wenn Sie Geld an einem Automaten einer Fremdbank oder im Ausland abheben, kann das teuer werden. Selbst am Automaten der Hausbank werden immer öfters Gebühren berechnet. Den wachsenden Gebührenmodellen bei gleichzeitigem Geldautomatenschwund können Sie an der Supermarktkasse entfliehen. Edeka, Rewe und Co. bieten ihren Kunden seit einigen Jahren den sogenannten Cashback-Service an.
In über 20.000 Läden können Sie kostenlos Bargeld abheben. Mittlerweile gibt es bei 85,6 Prozent aller Lebensmitteleinzelhandel-Discounter diesen Service. Doch nicht nur Supermärkte werden zur Bargeldausgabe, sondern auch Drogeriemärkte, Baumärkte und Tankstellen.
Mindesteinkaufsbetrag als Voraussetzung für Bargeldabhebung
Um beim Discounter Bargeld abzuheben, müssen Sie einen bestimmten Mindesteinkaufsbetrag erreichen. Nach dem Zahlungsdienstegesetz muss die Bargeldausgabe in einem Supermarkt mit einem Warenkauf einhergehen. Andernfalls handelt es sich um einen genehmigungspflichtigen Zahlungsdienst, der ausschließlich Finanzinstituten vorbehalten ist.
Der Mindesteinkaufsbetrag ist von Discounter zu Discounter unterschiedlich. Bei einigen liegt die Grenze bei 20 Euro, bei anderen nur bei fünf Euro. In letzter Zeit hat sich der Großteil der Supermärkte auf einen Mindestbetrag von zehn Euro eingestellt. Abheben dürfen Sie bei einem Bezahlvorgang bis zu 200 Euro Bargeld – gerne auch mehrmals täglich. Gebühren für die Abhebung fallen für den Kunden nicht an.
An Shell-Tankstelen dürfen Sie sogar Bargeld abheben, ohne getankt oder etwas gekauft zu haben. Für Kunden von Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank und HypoVereinsbank ist dieser Service kostenlos. Kunden anderer Banken müssen für Bargeld-Abhebungen eine Gebühr bezahlen.
So heben Sie Bargeld im Supermarkt ab
Das Abheben von Bargeld im Supermarkt funktioniert einfach und relativ schnell. Nachdem Ihre Ware gescannt wurde und der zu zahlende Betrag fällig ist, sagen Sie dem Kassierer einfach den Betrag, den Sie zusätzlich an Bargeld abheben wollen. Dieser kommt zum Warenbetrag obendrauf. Anschließend stecken Sie Ihre Girocard in das Kartenlesegerät, tippen Ihre PIN ein und schon ist der Bezahlvorgang abgeschlossen. Zum Schluss händigt Ihnen der Supermarkt-Mitarbeiter noch den abgehobenen Betrag aus.
Cashback gibt es bereits seit 2003
Lange Zeit führte der Cashback-Service ein Nischendasein – allein weil viele Kunden von dem Service nichts wussten. Mittlerweile etabliert sich Cashback immer mehr und wird auch von einer wachsenden Kundenanzahl genutzt.
Die Anfänge dieses Service gehen weiter zurück als Sie jetzt wahrscheinlich denken. Rewe bietet Cashback bereits seit 2003 an. Mittlerweile steht der Service deutschlandweit an rund 3.300 Märkten zur Verfügung (Stand Dezember 2019). Seit 2008 können Sie auch beim Lebensmitteldiscounter Penny, der zum Rewe-Konzern gehört, Bargeld abheben. Weitere Supermarktketten wie Aldi Süd und Edeka folgten erst später. Der Grund: „Bis zum Jahr 2009 galt dieser Service als Zahlungsdienst und wurde nur im Rahmen von aufwendigen Ausnahmegenehmigungen gestattet", erklärt Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE). Erst seit Januar 2013 gibt es Händlerbedingungen im Girocard-Verfahren, die den Service offiziell erlauben.
Cashback-Vorteile für den Kunden
- Es fallen keine Extra-Kosten an.
- Bargeld kann zusammen mit dem Einkauf besorgt werden.
- Der Weg zum Geldautomaten entfällt.
- Während immer mehr Bankfilialen schließen und reine Online-Banken auf dem Vormarsch sind, sind Supermärkte, Drogerien und Tankstellen überall verfügbar.
- Durch die hohe Dichte an Ausgabestellen können Verbraucher ihre Bargeldvorräte zuhause reduzieren.
Nachteile für den Kunden
- Zumeist muss ein Mindestbetrag beim Einkauf erreicht werden, um Bargeld abheben zu können. Diese Beträge werden aber immer niedriger und liegen aktuell zumeist bei zehn Euro.
- Der Bezahlvorgang an der Kasse dauert länger.
- Andere Kunden bekommen mit, wieviel Bargeld Sie sich auszahlen lassen. Das könnte zu einem Sicherheitsrisiko werden.
Auch Händler und Banken profitieren
Auch die Händler profitieren von dem Cashback-Service, auch wenn sie ein Händlerentgelt an die Banken zahlen müssen. Unter anderem reduziert der Händler damit seine Bargeldbestände. Finanzinstitute dürften sich ebenfalls über diesen Service freuen. Somit sparen sie sich Geld für den Automatenbetrieb.
Geld abheben bei Discountern und Supermärkten
Händler
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Mindest-Einkaufswert
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Maximalbetrag
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Info
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Netto Marken-Discount
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Hat die meisten Cashback-Standorte in Deutschland
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Lidl
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5 Euro
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Bis 200 Euro
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Edeka
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Rewe
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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War Vorreiter von Cashback 2003
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Penny
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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ALDI Süd
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5 Euro
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Bis 200 Euro
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Famila
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20 Euro
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Bis 200 Euro
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Netto (mit Hund)
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5 Euro
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Bis 200 Euro
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Norma
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5 Euro
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Bis 200 Euro
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Auch mit Mastercard Kreditkarte
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Tegut
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Sky Supermarkt
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Diska
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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NP Discount
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Wasgau
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20 Euro
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Bis 200 Euro
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Marktkauf
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Geld abheben bei Drogerien, Baumärkten und Tankstellen
Händler
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Mindest-Einkaufswert
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Maximalbetrag
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Dm
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10 Euro
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Bis 200 Euro
|
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Müller
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Auch mit Mastercard Kreditkarte
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Rossmann
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Beliebig
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Beliebig
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Nur über App viacash
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Toom
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10 Euro
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Bis 200 Euro
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Shell
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Kein Mindestumsatz
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Bis 1.000 Euro
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Für Kunden der Postbank u. Cashgroup
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