Laut Medienberichten will der iPhone-Hersteller Apple einen eigenen Später-Bezahlen-Dienst starten. Die neue Bezahloption soll es Apple-Pay-Nutzern ermöglichen, Käufe in Raten zu bezahlen, teilweise sogar zinsfrei. Wir haben für Sie alle Infos zu dem neuen Dienst zusammengestellt.
20.07.2021
Der neue Bezahldienst “Apple Pay Later”
Laut dem Nachrichtendienst Bloomerg plant der Technologiekonzern Apple einen Service, der es Apple-Pay-Nutzern ermöglicht, Käufe in Raten zu bezahlen. Partner für das neue “Buy Now Pay Later”-Produkt (BNPL) mit dem Namen “Apple Pay Later” wird die Goldman Sachs Group sein, mit der Apple seit 2019 bei der Apple-Card-Kreditkarte zusammenarbeitet. Demnach tritt Goldman Sachs als Kreditgeber für die über Apple Pay vergebenen Kredite des neuen BNPL-Produktes auf. Die Zusammenarbeit mit der US-Investmentbank lässt darauf schließen, dass es die neue Bezahloption zunächst in den USA geben wird.
Bei Apple Pay Later handelt es sich um eine der größten Neuerungen des Bezahldienste Apple Pay in den vergangenen Jahren. Das Angebot der Ratenzahlung, auch Später-Bezahlen-Dienst genannt ist ein Trend im e-Commerce, der digitalen Payment-Anbietern wie Klarna und Afterpay viele neue Nutzer beschert hat. Auch der Platzhirsch Paypal ist auf den BNPL-Zug aufgesprungen und hat kürzlich erweiterte Zahlungsoptionen eingeführt. Mit seinem neuen Angebot wird Apple also in direkte Konkurrenz zu BNPL-Anbietern wie Klarna oder Paypal treten.
So funktioniert Apple Pay Later
Apple Pay Later ermöglicht es Apple-Pay-Nutzern, ihre Einkäufe in Raten aufzuteilen und später abzubezahlen. Geplant sind laut Medienberichten zwei verschiedene Zahlungsoptionen: bei der ersten Möglichkeit, “Apple Pay in 4” genannt, müssen Kunden innerhalb von zwei Monaten vier zinslose Zahlungen tätigen, um ihre Einkäufe zu bezahlen. Bei der zweiten Bezahlmethode “Apple Pay Monthly” kann die Zahlungsfrist über mehrere Monate verlängert werden, in diesem Fall will Apple Zinsen berechnen. Die Höhe der Zinsen für Apple Pay Later ist allerdings noch nicht bekannt. Offenbar soll es auch möglich sein, den finanzierten Betrag jederzeit voll zu begleichen.
Die Option der Ratenzahlung will Apple sowohl beim Apple-Pay-Einsatz im Einzelhandel als auch im Online-Handel anbieten. Wer den BNPL-Dienst nutzen will, muss sich über die auf iPhones vorinstallierte Wallet-App anmelden und ein Ausweisdokument einreichen. Noch steht nicht fest, ob Apple eine Bonitätsprüfung verlangen wird, vermutlich eher nicht.
Gute Chancen für einen erfolgreichen Marktstart
Für Apple könnte der Später-Bezahlen-Dienst dazu beitragen, mehr Kunden davon zu überzeugen, ihr iPhone oder ihre Apple Watch statt der Kreditkarte zum Bezahlen zu nutzen. Zudem könnte Apple Pay Later eine weitere Einnahmequelle im Dienstleistungsgeschäft werden, da der iPhone-Hersteller einen bestimmten Prozentsatz der mit Apple Pay getätigten Transaktionen erhält.
Im Gegensatz zu den meisten Payment-Startups kontrolliert der Technologiekonzern bereits große digitale Marktplätze und hat ein weltweites Netz aus stationären Geschäften für seine eigenen Waren. Kurz gesagt: Apple kann bei der Einführung des neuen Bezahldienstes einen deutlichen Wettbewerbsvorteil für sich nutzen. Zudem sind die hochpreisigen Apple-Produkte gute Kandidaten für einen Später-Bezahlen-Dienst.
Das Angebot im Überblick
- Ratenzahlung für Nutzer von Apple Pay
- Apple Pay in 4: 4 zinsfreie Raten in 2 Monaten
- Apple Pay Monthly: längere Laufzeit mit Zinsen
- Volle Rückzahlung auf einmal möglich
- Für Einzelhandel und Online-Shopping
- Anmeldung in der Apple Wallet App