19.04.2024
Was sind Aktien?
Ob alter Hase oder Neuling auf dem Börsenparkett: Typische Fehler beim Investieren machen alle Anleger. Aber wer sie kennt, kann sie einfacher vermeiden. - Quelle: Shutterstock.com
Wer eine Aktie kauft, erwirbt als Aktionär Eigentumsanteile an einem Unternehmen und hat Anspruch auf einen Teil des Gewinns. Dieser Gewinn wird in der Regel als Dividende ausgezahlt. Investitionen in Einzelaktien können jedoch riskant sein, da sie stark von der wirtschaftlichen Performance des jeweiligen Unternehmens abhängen. Denn eines steht fest: Ungünstige Entwicklungen können zu erheblichen Verlusten führen.
So kann das Risiko verringert werden
Um das Verlustrisiko zu minimieren, ist eine breite Diversifikation der Aktien essenziell. Von einem breit diversifizierten Portfolio spricht man, wenn das Kapital auf verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder verteilt ist. Dies bietet mehr Sicherheit und hat vor allem für langfristige Geldanlagen einen hohen Stellenwert.
Eine solche Diversifikation bieten z. B. Aktien-ETFs (Exchange Traded Funds) , indem sie das Kapital kostengünstig auf verschiedene Unternehmen, Branchen und Regionen verteilen. Diese börsengehandelten Fonds bilden einen Index nach und bieten so eine kosteneffiziente, risikoarme und diversifizierte Anlageoption.
6 Anlage-Tipps für Einsteiger
Der Aufbau von Vermögen ist für viele Menschen ein wichtiges Lebensziel. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine effiziente und individuelle Anlagestrategie entscheidend. Nachfolgend geben wir 6 nützliche Tipps, wie und wo Anfänger an der Börse starten können.
Tipp 1: Anlagedauer und -ziele bestimmen
Um Geld an der Börse anzulegen, braucht man nicht unbedingt ein Sparziel, viele Menschen sind allein durch den Gedanken motiviert, langfristig Vermögen aufzubauen. Andere investieren, um Geld für die Ausbildung ihrer Kinder, für ein Haus, ein Auto oder für die private Altersvorsorge zurückzulegen. Die Anlageziele stehen meist in engem Zusammenhang mit der Anlagedauer. Dabei gilt: Je länger die Anlagedauer, desto geringer das Verlustrisiko.
Dies zeigt auch die folgende Grafik: Die graue Fläche stellt das Best-Case- und das Worst-Case-Szenario für eine Anlagedauer von 0 bis 50 Jahren und für eine Investition in den MSCI World Index dar. Ab dem 14. Jahr ist auch die schlechteste Einjahresrendite positiv. Wer langfristig und diversifiziert investiert, kann mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7 bis 8 % rechnen. Das ist auch ein Grund, warum junge Menschen in Aktien investieren sollten.
Je länger die Anlagedauer, desto geringer das Verlustrisiko. - Quelle: quirion.de
Tipp 2: Die eigene Risikoneigung kennen
Die Risikoneigung definiert die eigene Bereitschaft, Kursschwankungen und potenzielle Verluste verkraften zu können. Je nachdem, wie man die eigene Risikotoleranz einschätzt, kann die Anlagestrategie danach ausgerichtet werden. Um die Risikoneigung herauszufinden, ist es ratsam, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Tipp 3: Geld aufteilen
Das Aufteilen des Geldes dient der Organisation der Finanzen und der finanziellen Sicherheit. Das 4-Töpfe-Prinzip ist dafür ein gutes Beispiel. Es ermöglicht den gezielten Einsatz der finanziellen Mittel für unterschiedliche Bedürfnisse, von den täglichen Ausgaben bis hin zu langfristigen Sparzielen.
Das 4-Töpfe-Prinzip:
Girokonto: Das Girokonto ist das Kernstück der alltäglichen Finanzen. Es wird für regelmäßige Zahlungen wie Miete oder Lebensmittel genutzt und dient auch als Budget für Freizeitaktivitäten.
Kreditkarte: Die Kreditkarte ist ideal für internationale Ausgaben während eines Auslandsaufenthaltes oder beim Bezahlen in Onlineshops.
Tagesgeldkonto: Das Tagesgeldkonto ist ein Sicherheitsnetz für unerwartete Ausgaben und für größere geplante Ausgaben wie Reisen.
Aktien und ETFs: Diese sind perfekt für einen langfristigen Vermögensaufbau und für die private Altersvorsorge.
Tipp 4: Individuelles Portfolio erstellen
Die Zusammenstellung des Portfolios ist ein wichtiger Schritt bei der Geldanlage, da er die spezifischen Anlagemöglichkeiten definiert, die ausgewählt werden. Dabei sind verschiedene Entscheidungen zu treffen:
die Wahl zwischen passiv und aktiv gemanagten Anlagemöglichkeiten
die Entscheidung zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Wertpapieren
die Überlegung, ob eine Einmalanlage oder regelmäßige Einzahlungen (z. B. über einen ETF-Sparplan) erfolgen sollen oder ob eine Kombination beider Ansätze sinnvoll ist
die Festlegung des Gesamtbetrags oder des monatlichen Betrags, der investiert werden soll, um die finanziellen Ziele zu erreichen
Darüber hinaus spielt die Diversifikation des Portfolios eine wichtige Rolle, um das Risiko zu streuen und die Aussichten auf eine konstante Rendite zu verbessern. Dies trägt dazu bei, ein Portfolio zu schaffen, das resistenter gegenüber Marktschwankungen ist und der individuellen Risikotoleranz entspricht.
Tipp 5: Anbieter vergleichen
Es empfiehlt sich, bei der Eröffnung eines Depots die verschiedenen Angebote sorgfältig zu vergleichen, um eine kostengünstige und den eigenen Bedürfnissen entsprechende Lösung zu finden. Insbesondere bei den Kosten für Depotführung, Transaktionen und Zusatzleistungen gibt es oft erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern.
Tipp 6: Strategie konsequent durchziehen
Langfristige Anlagestrategien erfordern Disziplin und Geduld. Dabei ist es wichtig, sich von Marktschwankungen nicht verunsichern zu lassen. Der Schlüssel zum Anlageerfolg liegt in der konsequenten Verfolgung der festgelegten Strategie.
Zudem sollten zu häufige Depotüberprüfungen vermieden werden, um emotionale Entscheidungen auszuschließen. Denn Umschichtungen sind nur bei wesentlichen Änderungen der persönlichen Verhältnisse oder im Rahmen eines jährlichen Rebalancing sinnvoll.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geldanlage an der Börse eine vielversprechende Option für alle ist, die ihr Vermögen langfristig vermehren möchten. Gerade für Einsteiger bieten ETFs eine risikoarme Möglichkeit, Geld für die private Altersvorsorge, für die eigenen Kinder oder für persönliche finanzielle Ziele anzusparen.
Ein gut diversifiziertes Depot, das über einen längeren Zeitraum (am besten 10 bis 15 Jahre) gehalten wird, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Die Auswahl der richtigen Wertpapiere, die den persönlichen Anlagezielen und der Risikobereitschaft entsprechen, ermöglicht einen sicheren und erfolgreichen Einstieg an der Börse .
